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Auf Staatenlos.ch ging es bisher vor allem um Steuern und die die verschiedenen Aspekte der Flaggentheorie. Heute möchte ich jedoch einmal auf die persönlichere Ebene der Flaggentheorie gehen: dem “Länder sammeln”.

 

Wie allseits bekannt ist habe ich vor alle Länder der Welt mit 30 bereist zu haben – das ist von Januar 2020 aus gesehen nur noch ein Jahr. Aber was macht überhaupt ein Land aus? Welche Definitionen von Ländern, und damit Flaggen, gibt es?

 

Die Antwort ist vielschichtig und auch durchaus interessant für die eigentliche Flaggentheorie. Denn längst nicht nur offiziell anerkannte UN-Mitgliedsstaaten sind für die Flaggentheorie interessant – viel mehr sind es auch Autonome Bundesstaaten, Überseeterritorien, nicht anerkannte Staaten oder sogar gewisse Exklaven. Solange sich eine gewisse Souveränität über das Rechtssystem ergibt, bieten solche Länder Möglichkeiten für den findigen Unternehmer und Investor.

Wie ich einst im Verwaltungswissenschafts-Studium lernte machen einen modernen Staat drei Elemente aus: Staatsgebiet, Staatsvolk und Staatsgewalt. Für die Flaggentheorie relevant sind nur Gebiete, die diese 3 Aspekte eines Staats zumindest beschränkt vereinen, das heißt zumindest über einige Bereiche wie das Rechts- oder Steuersystem Autonomie haben. Alle anderen Gebiete sollte man aber nicht unbedingt links liegen lassen – eine Reise sind sie allemal wert und eröffnen vielleicht Investment- oder andere Chancen.

“Geh dorthin, wo du am besten behandelt wirst” ist kein flacher Slogan, sondern will mit Leben gefüllt sein. Oft sind die besten Orte nicht gerade jene, die gehypt werden, sondern jene, die fast noch keiner kennt. Ein Hype ist nichts Schlechtes – für den globalen Investor gibt es nichts besseres wenn Land- und Immobilienpreise plötzlich explodieren. Wer aufmerksam mit der Flaggentheorie im Blick reist versucht solche Orte jedoch schon vor Ausbruch des Hypes zu finden und für seine Zwecke zu nutzen.

Ich, Christoph Heuermann, Gründer von Staatenlos.ch, reise seit Anfang 2015 dauerhaft mit dieser Perspektive. Dieser Artikel soll Dir einen Einblick geben, wie faszinierend es sein kann Gebiete unseres Planeten zu “sammeln” und dabei Flaggen im Sinne der Flaggentheorie zu stecken. Erklärt werden alle im Augen des Autors sinnvollen Heuristiken die Welt in verschiedene autonome Regionen zu teilen. Wo bereits gegeben wird auf Reiseberichte aus meinem Blog christoph.today verlinkt (Englisch), auf dem du meine Reiseerfahrungen und viele selbst aufgenommene Bilder zur Illustration findest. Diese entsprechen den Stand Anfang Februar 2020 und werden alle paar Monate ergänzt. Zuerst möchte ich aber eine Hypthose ausräumen, die mir gerne unterstellt wird.

 

Vom schnellen und langsamen Reisen

Wer mir übel gesinnt ist – ob durch Neid, Missgunst oder (A)moral – sagt ich bin auf der Flucht – “getrieben” vom Staat und Steuern wie es kürzlich in der Wirtschaftswoche hieß. Das könnte kaum ferner von der Realität sein. Schließlich haben wir auf diesem Blog sämtliche Auslöser eines Lebensmittelpunktes in Deutschland gelernt und wissen dass ich mich problemlos ein halbes Jahr pro Jahr in Deutschland aufhalten könnte. Erst Aufenthalte über 183 Tage werden problematisch. Aber wer will das schon zwischen Oktober und Mai? (außer vielleicht zu Weihnachten). Schließlich kann man seine Eltern oder andere Familienmitglieder auch einfach mal ins Ausland einladen.

In anderen Ländern wiederum ist es längst nicht so kritisch. Ich kann sehr wohl langfristig, ja sogar das ganze Jahr in diversen Ländern leben. Noch immer sind richtig strukturiert über 70 Staaten auf der Welt komplett steuerfrei für globale Unternehmer und Investoren (siehe beispielsweise mein Auswanderer-Lexikon). Dauerreisen ist eine Option sich von der Steuerlast zu befreien, aber längst nicht die einzige. Dauerhaftes Auswandern wäre ebenso eine Möglichkeit – und macht viele Dinge sogar deutlich leichter (Compliance zB).

“Reisen bildet” heißt ein bekanntes Sprichwort. Das kann ich nur bestätigen. Wem die kindliche Neugier und Offenheit nicht durch das Bildungssystem komplett abtrainiert wurde, der kann so viel lernen wenn er mit offenen Augen durch die Welt reist. Das Reisen ist gewissermaßen so auch ein Heilungsprozess aus der systemimmanenten Unfreiheit. Wer nur eine einjährige Weltreise macht und in seinen alten Job zurück kehrt bekommt nur einen kleinen Teil davon mit. Die Routine der Freiheit gibt es erst ab einer gewissen Frequenz und mehrjährigen Zeitrahmen.

 

Sie ist dann besonders stark wenn man laufend unschöne Situationen übersteht bzw als gefährlich geltende Länder “überlebt”. Und seine Komfortzone verlassen muss man fast wöchentlich – ob der Flug ausfällt oder verpasst wird, das Auto liegen bleibt oder man sich verirrt hat. All das hat man mit einem stationären Leben eher weniger.

 

Viele Leute behaupten ich reise viel zu schnell. Jene Leute, die meist mehrere Monate an einen Ort bleiben, kann ich wiederum selbst wenig verstehen. Sie gehen ins immer gleiche Co-Working, Restaurants und Bars. Sie wissen fast gar nichts vom Land und der Stadt, in der sie leben (Ausnahmen bestätigen die Regel). Ob Medellin, Kapstadt, Bali oder Chiang Mai – sie erleben von der Region in 3 Monaten nicht was andere in 3 Tagen tun. Das ist natürlich ihr gutes Recht. Sie brauchen vielleicht nicht die intellektuelle Stimulation, die ihnen die Erkundung ihrer Umgebung bietet. Sie brauchen vielleicht mehr die Blase ihrer immer gleichen Bekanntschaften. Aber wie schon der bekannte Arzt Alexis Carrel sagte:

 

Es kommt nicht auf die Jahre im Leben an, sondern das Leben in den Jahren.

 

Wie alles im Leben haben neue Orte einen gewissen Grenznutzen. Dieser beschreibt gewissermaßen eine U-Kurve. In den ersten Tagen und Wochen sinkt er stetig weil die Highlights abnehmen und Alltag einkehrt. Irgendwann, aber dazu sind meist einige Monate nötig, steigt er langsam wieder an weil sich lokale Freundschaften und lokales Wissen entwickeln, dass der typische Neuling auch nicht im Internet recherchieren kann. Zwischen diesen beiden Polen des Grenznutzens muss man für seine eigene Reiseplanung abwägen. Eine Standardantwort kann man dabei nicht geben. Der optimale Aufenthalt ist stark standortabhängig – um einen ersten guten Eindruck zu gewinnen reichen aber 3-5 Tage in der Regel aus. In kleineren Inselstaaten hingegen kann auch ein Tagestrip mit dem Mietwagen bereits völlig ausreichen.

Meine Reiseplanung der letzten Jahre hat es sich nicht nur zum Ziel gesetzt alle Länder der Welt zu erkunden, sondern auch Optionen für die Zeit danach auskundzuschaften. In einige für mich langfristig interessantere Städte bin ich so auch oft mehrmals pro Jahr für einige Tage um nicht den Anschluss zu verlieren (zum Beispiel Panama City, Buenos Aires, Tiflis oder Bangkok). Um den für sich geeigneten Ort zum längerfristigen Leben zu finden braucht man jedoch ein ganze Bandbreite an verschiedenen Erfahrungen.

 

Denn das Leben endet schließlich nicht mit 30 Jahren: es fängt gerade erst an. Es kommt also auf die Qualität der Erfahrung an, nicht die Quantität der Aufenthaltstage.

 

Das Ziel mit 30 alle Länder der Welt gesehen zu haben hat jedoch noch andere Hintergründe. Ich rechne bis 2025 mit einer massiven und unausweichlichen Wirtschafts- und Finanzkrise mit Wertverlusten von über 80%. Auch das Reisen wird dann deutlich schwieriger weil viele Verbindungen eingestellt und lokale Konflikte ungeahnten Ausmaßes ausbrechen werden. Dann möchte ich mir das Theater gerne aus einem der krisensicheren Standorte anschauen, die ich mir mittlerweile weltweit aufgebaut habe.

Viel zu Reisen ist in allererster Linie aber Vergnügen – und in zweiter Linie auch eine selbst gesetzte Herausforderung, über die man mich am Anfang auslachte. Das motiviert weiterhin bis zum Ende zu gehen und den Spöttern Lüge zu strafen, die es mir nie zugetraut hatten. Vor allem zeitgleich kombiniert mit weiteren Zielen wie ein erfolgreiches Unternehmen aufzubauen, das in den Augen vieler lange örtliche Gebundenheit erfordert. Erforderlich ist jedoch lediglich Disziplin und Motiviation – und diese kann einem Reisen in hoher Frequenz durchaus antrainieren. Sich zu den unmöglichsten Zeiten zur Abfahrt zu erheben etwa oder die Disziplin zu haben in der Business Class denn auch zu arbeiten statt sich nur verköstigen und berieseln zu lassen. Flughafen und Flugzeug sind überhaupt die Arbeitsorte, an denen ein Großteil des Staatenlos-Blogs entstanden ist. Schließlich möchte man die Zielorte ja erkunden statt zu viel Zeit vor dem Bildschirm zu verbringen.

Vielleicht kann man das stetige schnelle Reisen auch einfach als Leidenschaft bezeichnen. Eine Leidenschaft, die man gar nicht rechtfertigen braucht, weil man weiß, was man an ihr hat. Als verschrobenes Hobby so wie andere Münzen oder Briefmarken sammeln. Aber allemal besser als komplett langweilige Dinge zu  tun wie Fußball zu schauen. Denn das ist es ganz bestimmt – und im Folgenden möchte ich Dir die Sammelleidenschaft mit diversen Länderlisten etwas näher bringen.

 

193 UN-Mitgliedsstaaten

Es gibt 193 Staaten, die Mitglied in den Vereinten Nationen sind und sich bis auf wenige politische und historische Ausnahmen komplett gegenseitig anerkennen. Dies sind

  • 43 Staaten in Europa
  • 23 Staaten in Nord-/Mittelamerika und Karibik
  • 12 Staaten in Südamerika
  • 17 Staaten im Mittleren Osten
  • 6 Staaten in Zentralasien
  • 54 Staaten in Afrika
  • 24 Staaten in Süd- und Ostasien
  • 14 Staaten in Ozeanien

 

Nicht alle dieser Staaten erkennen sich komplett gegenseitig an. Am meisten betrifft dies Israel, welches von 32 arabischen UN-Mitgliedsstaaten nicht anerkannt wird. Aktuell erkennen nur noch 15 Staaten die Volksrepublik China nicht an zugunsten von Taiwan. Dies hat sich in den vergangenen Jahren jedoch stark reduziert und ist zu Lasten Taiwans weiter im Sinken begriffen (Panama wechselte etwa 2018). Aber auch die Türkei verweigert etwa Zypern die Anerkennung wie auch Pakistan die Armeniens wegen dem Bergkarabach-Konflikt. Sonst kennen sich noch  Nord- und Südkorea gegenseitig nicht an.

Alle diese Staaten haben praktisch volle Souveranität über ihr Staatsgebiet und eine eigene Außenpolitik. Vor allem haben sie ein eigenes Rechtssystem und komplette Steuerhoheit. Sie sind damit die Kernländer der Flaggentheorie, werden aber durch viele teilautonome Territorien noch ergänzt. Diese sind jedoch immer von der Laune ihrer Mutterländer abhängig – wie die Offshore-Standorte Jersey, Guernsey, Isle of Man,  Cayman, Bermuda und die Britischen Jungferninseln etwa zu ihrem Leidweisen bereits erfahren mussten.

Selbst von den offiziellen UN-Staaten sind viele dem Durchschnittsdeutschen unbekannt. Hast Du etwa schon einmal von Tadschikistan, Kiribati, Guyana, den Komoren oder Sao Tome gehört?

Andere wiederum scheinen dem Auge des unerfahrenen Betrachters einfach zu gefährlich um sie aufzusuchen. Dass man dies dennoch überleben kann zeigt die folgende Link-Liste einiger meiner Abenteuer in den Krisenstaaten dieser Welt

 

Insgesamt war Staatenlos bisher in 147 von den 193 anerkannten Mitgliedsstaaten. Offen ist vor allem noch Ostasien und Westafrika. Als letzte Länder sollen Mauritius und die Seychellen im Januar 2021 abgehakt werden.

 

 

197 überwiegend anerkannte Staaten  Vatikan, Kosovo, Taiwan, Palästina

Hier könnte man auch erst noch in 195 differenzieren, da Vatikan-Stadt und Palästina offizielle UN-Beobachterstaaten mit Mitgliedschaft in 3 bzw 2 UN-Agenturen sind. Der Vatikan wird aktuell von 183 Staaten (von den 197) anerkannt, Palästina hat diplomatische Beziehungen mit 138 Ländern.

Taiwan halten mittlerweile nur noch 14 UN-Staaten plus Vatikan die Treue, vor allem viele Entwicklungsländer im Pazifik und Südamerika dank üppiger Entwicklungshilfe. In diesem Zusammenhang sei auch noch der kleine Himalaya-Staat Bhutan genannt: er kennt keine der beiden Chinas an. Der Balkan-Staat Kosovo ist schließlich Nummer 197. Er wird von Serbien weiterhin beansprucht, hat aber diplomatische Beziehungen zu mittlerweile 112 Staaten aufgenommen.

Im Sinne der Flaggentheorie sind all dies komplett autonome und durchaus interessante Staaten. Taiwan und Palästina haben etwa Territorialbesteuerung, Kosovo eine niedrige Flat-Tax von 10% und der katholische Vatikan ohnehin die größte Steueroase (nur leider ist ein Zuzug quasi unmöglich).

 

204 wenig  anerkannte Staaten

7 weitere Staaten sind als  de facto unabhängige Satelliten-Staaten praktisch nur von ihren Beschützern und deren Vasallen anerkannt und haben nichts mit den Vereinten Nationen zu tun. 4 dieser Staaten sind nach dem Zusammenbruch der Soviet-Union entstanden und erkennen sich grundsätzlich gegenseitig an und haben dafür eine eigene Organisation gegründet. Dabei handelt es sich um Transnistrien (beansprucht von Moldawien, protegiert von Russland), Bergkarabach oder Artsakh (beansprucht von Aserbaidschan, protegiert von Armenien), Süd-Ossetien und Abchasien (beansprucht von Georgien, protegiert von Russland). Süd-Ossetien und Abchasien werden neben Russland zudem von 4 weiteren Vasallen-Staaten, nämlich Nauru, Nicaragua, Venezuela und Syrien diplomatisch anerkannt.

Zu nennen sind außerdem die Sahrawi Arabisch-Demokratische Republik (kontrolliert durch Marokko), auch bekannt als West-Sahara oder Südmarokko. Die Regierung sitzt im Exil in Algerien und wird aktuell noch von 42 Staaten anerkannt, hat aber kaum territoriale Kontrolle. Die Türkische Republik Nordzypern wird von der Republik Zypern beansprucht und nur von der Türkei anerkannt. Schließlich ist noch Somaliland zu erwähnen (beansprucht durch Somalia). Im Staatsgebilde des ehemaligen Somalias haben sich im fortwährenden Bürgerkrieg neben Somaliland aber auch weitere de-facto unabhängige Gebiete wie Puntland und Jubaland gebildet. Nur Somaliland hat aber eine gewisse Normalität der Staatlichkeit erreicht.

In der herkömmlichen Flaggentheorie tauchen diese Länder in der Regel nur für sehr spezifische Flaggen auf. Der Grund ist ihre fehlende Anerkenunng, was eigene Staatsbürgerschaften oder selbst Firmen-Gründungen schwierig macht. Gerade als Server-Standort oder aber auch für Investments können sich viele Vorteile ergeben.

 

206 de facto souveräne Staaten

De facto souverän sind außerdem noch 2 Staaten, die sich in freier Assoziation mit Neuseeland befinden. Dabei handelt es sich um die auch als Offshore-Standort bekannten Pazifik-Nationen Cook-Inseln und Niue. Deren Bürger haben neuseeländische Staatsbürgerschaft, ein gemeinsames Staatsoberhaupt und sind befähigt eigene völkerrechtliche Verträge abzuschließen. Die Cook-Inseln unterhalten eigene diplomatische Beziehungen zu 52 Staaten, Niue zu 20. Gerade die Cook-Inseln sind in fast allen Aspekten der Flaggentheorie ein sehr interessantes, wenngleich oft übersehenes, Ziel.

Staatenlos war aktuell in 154  von den 206 de facto souveränen Staaten

 

206 Olympische Nationen

Die gleiche Nummer an Staaten ist auch zu den Olympischen Spielen zugelassen. Es handelt sich jedoch nicht um dieselben Staaten. Statt den 9 de-facto unabhängigen Staaten werden hier 9 regionale autonome Gebiete bevorzugt. Dabei handelt es sich neben den 197 überwiegend anerkannten Staaten um Amerikanisch Samoa, Puerto Rico, GuamAruba (aber nicht Curacao), Bermuda, die Cayman Islands, Britische Jungferninseln, Amerikanische Jungferninseln und Cook-Inseln.

 

211 FIFA-Staaten

Der Fussball-Weltverband FIFA ist noch etwas großzügiger als das Olympische Komitee. Er gesteht 211 Nationen zu sich zur Fussball-Weltmeisterschaft zu qualifizieren. Neben den Olympischen Nationen sind dies zusätzlich die Turks und Caicos-Inseln, Montserrat, Anguilla (alle UK), Curacao (Niederlande) und Neukaledonien (Frankreich). 

Nicht Teil der FIFA sind aber beispielsweise die Staaten Mikronesien, Palau, Nauru, der Vatikan und auch Monaco. Sie werden vor allem durch die 3 zusätzlichen Länder des Vereinigten Königreiches, nämlich Wales, Schottland und Nordirland ersetzt. Aber auch die Faroer-Inseln und Französisch-Polynesien sind etwa mit einer eigenen Nationalmannschaft vertreten. Insgesamt kommen wir also auf 211 Staaten, die um den Titel der Fussball-Weltmeisterschaft kämpfen können.

 

226 British Foreign and Commonwealth Office

Die nächste substantielle Ergänzung zur Liste besteht in den Überseegebieten verschiedener Staaten. Insbesondere das Vereinigte Königreich, selbst bestehend aus England, Schottland, Wales und Nordirland, hat hier viel zu bieten. Neben den 3 Kronbesitzungen Guernsey, Jersey und Isle of Man kommen noch 14 Überseegebiete hinzu. Dabei handelt es sich um:

  •  Akrotiri and Dhekelia
  •  Anguilla
  •  Bermuda
  •  Britisches Indischer-Ozean Territorium (vor allem Diego Garcia)
  •  Britische Jungferninseln
  •  Kaiman-Inseln
  •  Falkland-Inseln
  •  Gibraltar
  •  Montserrat
  •  Pitcairn-Inseln
  •  Saint Helena, Ascension und Tristan da Cunha
  •  Südgeorgien und die südlichen Sandwich-Inseln
  •  Turks und Caicos Inseln
  •  Britisches Antarktis-Gebiet

 

Ebenfalls genannt sind die weitgehend eigenständigen Übersee-Gebiete weiterer Staaten, insbesonde der Niederlande (Aruba, Curacao, Sint Maarten), Dänemarks (Faroer-Inseln und Grönland) und der der Vereinigten Staaten von Amerika (besiedelt sind Amerikanisch-Samoa, US-Jungferninseln, Puerto Rico, Nördliche Marianen und Guam)

 

249 ISO-Country Codes (oder Domain-Endungen)

 

249 Gebiete dieses Planeten haben eigene 2-Buchstaben-Abkürzugen nach ISO 3166. Generell wurden fast alle dieser Gebiete deshalb auch mit eigenen Domains bedacht. Erwähnenswert ist etwa BV (Bouvet-Inseln, Norwegen), IO (British Indian Ocean Territory), CC (Cocos-Inseln, Australien) oder UM (United States Minor Outlying Islands, zB Wake oder Midway). Zum Schutz von Zensur oder für illegale Praktiken wie Filesharing sind diese im Sinne der Flaggentheorie recht beliebt (zB auch TO für Tonga oder TV für Tuvalu).

 

256 souveräne besiedelte Gebiete

Gehen wir an dieser Stelle wieder von den 206 de facto souveränen Staaten aus und listen einmal übersichtlich alle 50 weiteren teilsouveränen besiedelten Gebiete auf. Am übersichtlichsten gelingt dies sortiert pro abhängigen Staat

  • England mit 20
  • Frankreich mit 11
  • Niederlande mit 6
  • Dänemark mit 2
  • USA mit 5
  • Australien mit 3
  • Neuseeland mit 1
  • Finnland mit 1
  • Norwegen mit 1

 

Das Vereinigte Königreich, selbst bestehend aus England, Schottland, Wales und Nordirland, hat hier am meisten zu bieten. Neben den 3 Kronbesitzungen Guernsey, Jersey und Isle of Man kommen noch 11 besiedelte Überseegebiete hinzu. Insgesamt können wir 20 Territorien unter dem Vereinigten Königreich vermerken. Dabei handelt es sich zusätzlich um:

  •  Akrotiri and Dhekelia
  •  Anguilla
  •  Bermuda
  •  Britische Jungferninseln
  •  Kaiman-Inseln
  •  Falkland-Inseln
  •  Gibraltar
  •  Montserrat
  •  Pitcairn-Inseln
  •  Saint Helena
  •  Ascension
  •  Tristan da Cunha
  •  Turks und Caicos Inseln

 

Frankreich ist hier vertreten mit den Übersee-Regionen:

  • Französisch-Guyana
  • Guadeloupe
  • Martinique
  • Reunion
  • Mayotte

 

Und den Übersee-Gebieten:

  • Französisch-Polynesien
  • Neukaledonien
  • Wallis und Futuna
  • Saint Barthelemy
  • Saint Martin
  • Saint Pierre und Miquelon

 

Die Niederlande haben 6 Gebiete auf dieser Liste:

  • Aruba
  • Curacuao
  • Sint Maarten
  • Bonaire
  • Saba
  • Sint Eustatius

 

Dänemark besitzt 2:

  • Grönland
  • Faröer-Inseln

 

Die Vereinigten Staaten von Amerika besitzen 5:

  • Amerikanisch-Samoa
  • Guam
  • Nördliche Marianen
  • US-Jungferninseln
  • Puerto Rico

 

Australien hat 3 besiedelte Gebiete zu bieten:

  • Weihnachtsinsel
  • Cocos (Keeling)-Inseln
  • Norfolk

 

Gleiches gilt für Neuseeland, wobei die Cooks und Niue bereits berücksichtigt sind:

  • Tokelau

 

Finnland kontrolliert die autonomen Aland-Inseln, Norwegen Svalbard (Spitzbergen).

 

266 souveräne abhängige Gebiete

Hier kommen nur noch 10 Länder hinzu. Der Unterschied zu den 257 Ländern der vorigen Liste ist marginal. 266 Länder sind offiziell das, was man als UN+ Staaten bezeichnet. Es ist für Staatenlos.ch die maßgebliche Liste.

Hinzu kommen beispielsweise einige Autonome Republiken in Russland, die nach dem Zerfall der Sowjetunion für kurze Zeit eigenständig waren:

  • Autonome Republik Inguschetien
  • Autonome Republik Tschetschenien
  • Autonome Republik Dagestan
  • Autonome Republik Tuva
  • Krim-Halbinsel

 

Ferner zu nennen ist hier etwa Puntland, ein weiterer Teil Somalias. Auch wird Bosnien-Herzegowina aufgeteilt in die Gliedstaaten Srpska und Bosnia-Herzegovina. Genauso wie die tatsächlich Autonome Republik Kurdistan einen eigenen Punkt bekommt wie der restliche Irak. Dies betrifft zudem das autonome Tibet in China

Natürlich kann man hier streiten was eigene Souveränität ausmacht oder nicht. Die Volksrepubliken Luhansk und Donezk etwa sind im Ranking aktuell nicht enthalten. Auch filtert die UN+ jegliche Mikrostaaten ohne oder mit zweifelhaften territorialen Anspruch heraus. Mehr dazu später. Nummer 266 erhält jedoch gleich ein ganzer Kontinent. Die Antarktis mag niemanden gehören und wegen ihrer Größe von mehreren kontrolliert werden, rechtfertigt aber sicher einen eigenen Eintrag (und definitv auch eine Reise)

 

Bei dieser Liste endet grundsätzlich die Sinnhaftigkeit der Flaggentheorie. Schon hier ist jedes Gebiet nicht mehr mit voller Autonomie für sein Rechtssystem und Steuersystem ausgestattet, geniesst aber fast immer regionale Steuervorteile. Für die Flaggentheorie am interessantesten sind sicherlich die Überseeterritorrien der europäischen Staaten, vor allem Großbritanniens und der Niederlande.

 

Staatenlos war aktuell in 186 von 266 Gebieten.

 

Plus Ferngebiete

Ferngebiete sind die Übersee-Besitzungen vieler der schon genannten Staaten, die jedoch nicht permanent besiedelt sind und allenfalls militärisch oder zu Forschungszwecken genutzt werden. Dazu gehören etwa das norwegische Jan-Mayen oder die Bouvet-Inseln, das französische Clipperton, die australischen Ashmore und Cartier sowie Heard und McDonald-Inseln, das britische Südgeorgien und auch der Nord- und Südpol. Diese Gebiete werden mit Ausnahmen generell erst wieder ab MTP-Level interessant, da fast unerreichbar. Meist gibt es maximal eine Expeditionskreuzfahrt im Jahr für mehrere zehntausend Euro.

 

329 World Travelers Century Club

Der World Travelers Century Club ist eine der ältesten modernen Vereinigungen von Vielreisendenden. Er basiert weitgehend auf der 257er-Liste (ergänzt diese jedoch vor allem durch geografisch abgetrennte Inselgruppen oder Exklaven von ihren Mutterstaaten. Inbesondere in Europa und Amerika kommen so viele weitere Gebiete hinzu. Gegründet wurde 1954 und Los Angeles vom Reiseagenten Bert Hemphill und zählt mittlerweile etwa 1400 Mitglieder. John Clouse bereiste 1995 erstmals alle damals 325 Länder (neu hinzu gekommen sind 2019 Südossetien und die Austral Islands). Was allerdings zu sagen ist: ein Flughafen-Touchdown reicht laut TCC aus (nach meinem Standard nicht).

Die  Antarktis wird etwa in 7 verschiedene Gebiete aufgeteilt (Australisch, Neuseeländisch, Chilenisch, Argentinisch, Englisch, Französisch, Norwegisch), von denen einige sicher die schwierigsten sind um diese Liste zu komplettieren. So haben Anfang 2020 auch aktuell nur 23 Menschen weltweit alle 327 Länder bereist.

Enklaven/Exklaven, die dazu kommen, sind etwa die spanischen Ceuta/Mellila in Nordafrika, das  aserbaidschanische Naxivan, das angolanische Cabinda, der Festlandteil Aqätorialguineas, die Sinai-Halbinsel in Ägypten, die und die indischen Sikkim und Kashmir-Regionen. Er trennt Russland in Kaliningrad, Europa und Asien (genauso die Türkei) und gibt insbesondere allen 7 Emiraten der Vereinigten Arabischen Emirate einen eigenen Punkt (Dubai, Abu Dhabi, Sharjah, Fujairah, Ajman, Ras al Khaimah, Umm-al-Quwainn). Auch die USA wird neben schon erwähten teilsautonomen Inselgruppen in einen Kontinentalteil, Alaska und Hawaii gesplittet.

Inselgruppen sind ohnehin die Hauptergänzung des Travelers Century Clubs. Hinzu kommen bei den USA etwa auch zwei Militärstützpunkte im Pazifik wegen ihrer historischen Bedeutung im Zweiten Weltkrieg. Midway und Wake Island. Auch das britische Guantanamo – die Inselgruppe Diego Garcia (British Indian Ocean Territory) im Indischen Ozean – darf nicht fehlen (und gilt gemeinhin als schwierigstes Land des TCC). Ferner gesellen sich etwa Südgeorgien und die südlichen Sandwich-Inseln dazu.

Viele weitere Staaten dürfen mit eigenen Inselgruppen punkten. In Australien sind dies etwa zusätzlich die Lord Howe Inseln und Tasmanien, in Neuseeland die Chatham-Inseln, in Venezuela Isla Margarita, San Andes in Kolumbien,  in Tansania Zanzibar, in Papua das Bismarck-Archipel, in Mauritius Rodrigues Island oder auf den Seychellen das Aldabar-Atoll. In Malaysia bekommen neben der Halbinsel die Gebiete Sabah und Sarawak einen eigenen Punkt, in Indonesien sind es gar Aufteilungen in Java, Kalimantan, Kleinere Sunda-Inseln, Malukku, Papua, Sulawesi und Sumatra. Südkorea hat Jeju Island, Japan die Okinawas und Ryukus, Indien die Andamanen/Nikobaren und Lakkadiven. Kanada hat Prince Edward Island, Chile die Osterinseln und Juan Fernandez, Brasilien Fernando de Noronha und Ecuador natürlich die Galapagos-Inseln.

Auch Europa darf sich über viele Zusatzgebiete freuen. Französisch-Polynesien etwa hat zusätzlich die Marquesas und Austral-Inseln. Im Mittelmeer kommt Korsika auf die Liste, genauso wie die Balearen für Spanien und Sardinien, Sizilien und Lampedusa für Italien. Auch Griechenland darf eigene Punkte einsammeln für Kreta, die Dodecanesischen und die Ionischen Inseln. Letztlich sollten auch die Kanaren, Azoren und Madeira nicht vergessen werden.

 

Alles in allem eine erreichbare Liste, die der Autor dieses Artikel auch tatsächlich noch vor hat zu vollenden. Am schwierigsten da teuer und langwierig werden dabei gewisse Antarktis-Gebiete sein.

 

Eine Kreuzfahrt mit einem Expeditonsschiff aus Ushuaia (Argentinien) kostet etwa 25000€ für 2 Wochen – mit dem Vorteil, dass man diese Kosten durch Teilen seiner Kabine mit anderen Passagieren auf 8000-6000€ senken kann. Kreuzfahrten aus Südafrika oder Neuseeland/Australien gibt es vereinzelt, sind aber selbst in der günstigsten Kategorie wegen wesentlich längerer Anreise selten unter 15000-20000€. Zu haben.

 

Staatenlos war aktuell in 202 von 329 Gebieten.

 

434 Know your Earth

Das KYE-Ranking folgt der Idee unseren Planeten in 434 gleich große Quadranten aufzuteilen. Gebiete mit reiner Wasserfläche werden dabei ausgeklammert. Dieses Ranking schert sich nicht um Grenzen, sondern nur um Längen- und Breitengrade. Es ist somit die vielleicht staatenloseste hier vorgestellte Liste.

Staatenlos war aktuell in 171 von 434 Quadranten.

 

949 Most Travelled People

MTP steht für Most Travelled People und wurde 2003 von Charles Veley ins Leben gerufen, der damals mit 37 die jüngste Person war die TCC-Liste zu vollenden (ihn zu schlagen ist angepeilt). Die MTP-Liste ist im Vergleich zur noch umfangreicheren Nomad-Mania-Liste vor allem auf Inseln fokussiert und listet so fast jede halbwegs geografisch eigenständig zu nennende Insel als eigenes Territorium auf.

Aber auch gewisse Länder werden gegenüber anderen bevorzugt – die Schweiz darf etwa mit jedem eigenen ihrer 26 Kantone auf die Liste und ist damit ziemlich überrepräsentiert. Die Abweichungen von der Nomad Mania Liste sind hier zusammengefasst. Aktuell beinhaltet die Liste nach vielen Ergänzungen 949 Länder. Entgegen TCC erfordert die Komplettierung von MTP einen Fotobeweis, Affidavit oder Passstempel.

Staatenlos war aktuell in 389 von 949 Gebieten.

 

1281 Nomad Mania

Nomad Mania, früher The Best Travelled (TBT), wurde von dem Vielreisenden Harry Mitsidis gegründet und hat eine in meinen Augen repräsentativere Aufteilung der Welt in 1281 verschiedene Gebiete. Auch hier kommen verglichen zum TCC noch einige Inselgebiete dazu, der Fokus liegt aber eher auf einer fairen repräsentativen Aufteilung auf dem Festland. Größere Staaten wie USA, Russland und Brasilien bis hin zu Deutschland dürfen etwa alle ihre Bundesstaaten verbuchen. Selbst kleinere Länder werden in 2 bis 3 Regionen aufgeteilt, sofern diese eine gewisse kulturelle oder räumliche Unterscheidung zeigen. Nomadmania schreibt dabei eine gewisse Mindestzeit oder eine lokale Aktivität vor um einen Länderpunkt für sich verbuchen zu können. Das entspricht auch meinen eigenen Richtlinien.

Aktuell gibt es gewisse Restrukturierungen bei NomadMania. So soll die Liste nach eifrig diskutierten Kriterien erneuert bzw. erweitert werden. Wer sich dafür interessiert wie ein Gebiet auf die Liste kommt kann dies hier nachlesen.

Staatenlos war aktuell in 480 von 1281 Gebieten. Mit der illustrierten Karte wird man dabei deutlich erinnert wie klein man im Vergleich zu unserem Planeten ist, insbesondere den Weiten Russlands, Kanadas und Chinas. Du kannst dir bei Nomadmania oder MTP selber ein Benutzerkonto erstellen um ähnliche Karten und Statistiken zu erhalten.

 

3978 SISO

SISO wurde von Jeff Sheah ins Leben gerufen und ist die konsequente Weiterentwicklung der bereits vorgestellten ISO249-Liste. Für jedes Land auf der ISO-Liste wurden nämlich alle Unterlisten der Provinzen zusammengefasst. Zusätzlich wurden “Official Unlisted Places” hinzugefügt. Zusammen ergibt das ganze 3978.

Die komplette Liste kann man sich hier ansehen. Ich habe nicht gezählt in wie vielen Gebieten ich bereits war. 

 

X Mikro-Staaten

Mikro-Staaten sind nicht anerkannte fiktive Staaten, die teils rein aus Spaß oder zum Marketing eigener Projekte, anderenfalls aber auch durchaus mit ernster Absicht gegründet wurden. Sie haben zwar meistens das “Staatsgebiet”, das “Staatsvolk” fehlt ihnen aber weitgehend und die “Staatsgewalt” ganz. Oft liegen sie im Konflikt, mit den Staaten, in denen sie gegründet wurden.

Die Herausforderung ist nämlich, dass es kein wirkliches “Terra Nullius” mehr auf der Welt gibt. Dieser Fachbegriff bezeichnet einen Flecken Land auf dem Planeten, der von keinem anderen diplomatisch anerkannten Staat beansprucht wird. Noch Anfang des 19. Jahrhunderts war dies anders und viele Inseln gerade erst entdeckt. Heute jedoch können wir bequem vom Laptop aus fast jeden Winkel dieser Welt mit Satelliten-Bildern auskundschaften.

Freilich gibt es dennoch einige Flecken Land, die niemand haben möchte. Ein eigener Artikel auf Staatenlos.ch handelt etwa um das Projekt Liberland, das eine Insel in der Donau beansprucht, die weder Kroatien noch Serbien haben wollen. Allerdings verhindert Kroatien trotz aufgegebenen Anspruchs das Projekt nach Kräften und es ist wenig seit 2015 geschehen.

Das bekannteste wirkliche Terra Nullius ist das Wüstengebiet Bir Tawil zwischen Ägypten und Sudan. Weil beide Länder jeweils ein ans Rote Meer gelegenes deutlich größeres und reich mit Bodenschätzen versehene Gebiet beanspruchen, geben sie damit ihren Anspruch auf Bir Tawil auf. Denn wer das karge Bir Tawil beanspruchen würde gäbe damit seinen anderen Anspruch auf.

 

So karg und unbewohnt ist Bir Tawil jedoch nicht. Das durfte der Autor am eigenen Leib erfahren als er im November 2019 den Weg dorthin unternahm – 20 Autostunden aus der sudanesischen Hauptstadt Khartoum entfernt, 10 davon fernab von Straßen durch die heiße Wüste. Um dann von Gold schürfenden Beduinen 40 Stunden als Geisel festgehalten zu werden – mit Happy End.

 

Wer sich für die ganze recht verrückte Geschichte interessiert kann hier alles nachlesen.

 

Trotz den Möglichkeiten der Flaggentheorie in immerhin über 250 Staaten Rechtsarbitrage zu betreiben ist weiterer Wettbewerb unter Staaten natürlich immer erwünscht. Die beiden realistischen Ansätze neuer tatsächlich autonomer Gebiete sind folglich Verträge mit bestehenden Staaten oder die Erschließung des offenes Meere außerhalb der 200-Meilen-Wirtschaftszone. Oder, denn es ist gar nicht so weit entfernt wie viele denken, die Besiedlung anderer Planeten.

Staatenlos.ch unterstützt aktiv beide Ansätze – die Idee Freier Privatstädte, bei der bestehenden Staaten eine autonome Sonderzone abgetrotzt wird, sowie dem Seasteading, schwimmende Plattformen auf dem offenen Meer oder mit Segnung eines Gastgeberstaates auch vor der Küste. In einem realen Projekt in Honduras, das sehr fortgeschritten ist, bin ich dabei stark involviert  und investiert und kann in absehbarer Zeit sehr positive Neuigkeiten verkünden.

Die bekanntesten Mikro-Staaten hingegen haben nicht den Anspruch volle oder auch nur teilweise Autonomie etwa über das Rechts- und Steuersystem zu erlangen. In den Mikrostaats-Stadtvierteln von Christiania in Kopenhagen oder Uzupis in Vilnius geht es meist eher um Drogen. Das Fürstentum Seborga in Italien oder Hutt River Valley in Australien wollen keine Steuern zahlen und haben damit sogar teilweise Erfolg. Auch die Reichsbürger vom “Königreich Deutschland” könnte man hier einordnen (Staatenlos.ch hat trotz gleichlautender Webseiten nichts mit diesen Spinnern zu tun).

An ehesten ans Seasteading erinnert die Mikro-Nation Sealand vor der Themse-Mündung Großbritanniens. Von dieser Plattform in der Nordsee wurden einst Piratensender gesendet. Heute ist es eher ein einträgliches Geschäft mit dem Verkauf von Titeln, Pässen und anderen Merchandise.

Freilich gibt es auch viele Spaßprojekte, die oft aus Marketing-Zwecken wie für den Tourismus entstanden sind. Etwa die Republik Whangamomona auf der Nordinsel Neuseelands mit einem Ziegenbock als Bürgermeister. Oder die Republik Kugelmugel auf dem Prater in Wien. Oder die im Zuge der LGBT-Bürgerrechtsbewegung ausgerufene “Gay and Lesbian Kingdom of the Coral Sea” in Australien. 

Hinter anderen steht ernsthaftes Business-Interesse. Etwa die Insel “Islandia” in Belize, an der ich eine kleine Beteiligung halte. Sie wurde von den zahlreichen jungen Kunden einer Reiseagentur crowdgefunded, die mir Reisen in einige der hier genannten Länder organisiert haben. Dadurch besteht aber eben auch ein großer Pool an zukünftigen Gästen für die Privatinsel und damit langfristig durchaus attraktiven Dividenden-Ausschüttungen.

Als ernsthaft aber unerfolgreich einzustufen sind die Staatsausrufungen diverser Guerillla-Gruppen. Neben dem mitttlerweile zerschlagenen Islamischen Staat könnte man etwa die Republik von Marquetalia in Kolumbien erwähnen, die von den FARC-Rebellen mehrere Jahre kontrolliert wurde.

 

Alles in allem sollte man Mikro-Nationen nicht sonderlich ernst nehmen, da sie für die Flaggentheorie nicht interessant sind. Besser ist es die Idee vor allem “Freier Privatstädte” zu verbreiten, was ich auch als offizieller Botschafter tue. Interessierte können sich gern für weitere Informationen bei mir melden.

 

ETIC – Extreme Travelers International Congress

 

Zu guter letzt möchte ich noch auf 2 Vereinigungen hinweisen, die sich mit dem “Länder sammeln” beschäftigen. Einer davon ist meine eigene Neugründung – der Flag Collectors Heritage Club. Der andere stammt vom deutschen Abenteurer Kolja Spoeri, dessen Buch “Ich war überall” mir 2011 geschenkt wurde und mich stark inspiriert hat.

Kolja hat ETIC (Extreme Travelers International Congress) gegründet um Extremreisende zusammenzubringen. Einmal im Jahr veranstaltet er eine Konferenz an einem anderen abenteuerlichen Ort des Planeten. Die Mitgliedschaft ist möglich sobald man 100 UN, 150 TCC, 250 MTP oder 350 TBT (Nomadmania) Punkte erreicht hat. Für die Elite derjenigen, die alle 193 UN-Mitgliedsstaaten besucht haben, gibt es noch eine Untergruppe, die sich auch die Person und ihre Tätigkeit während der Jahre ihres Reisens genau anschaut.

Bisher konnte ich noch nicht an einem der Jahreskongresse teilnehmen, die an interessanten Orten wie Sealand, Liberland, Grosny in Tschetschenien oder kürzlich der FARC-Republik Marquetalia in Kolumbien stattfanden. Beim nächsten Mal ist das aber geplant.

 

Flag Collectors Heritage Club

Zu guter Letzt freue ich mich die Gründung des “Flag Collectors Heritage Club” zu verkünden. Zwar gibt es wie Du siehst mehr als genug Listen und Vereinigungen, keine jedoch bezieht die Flaggentheorie bei ihr mit ein. Zeit das zu ändern!

Es macht Spaß alle Gebiete der Welt zu bereisen, aber irgendwo muss man auch mal einen Schlussstrich ziehen. Für mich ist das die Komplettierung der 327 TCC-Gebiete – ohne dass ich freilich voll sesshaft werden würde. Fast noch mehr Spaß als Reisen macht aber die globale Diversifikation mit der Flaggentheorie.

 

Ob man den Wohnsitz in einem gewissen Land beantragt, eine Rechtsform ausnutzt oder vor Ort investiert – dies sorgt für eine Verbindung zu einem Land auf einem ganz anderen Level als wenn man es nur bereisen würde.

 

Der Flag Collectors Heritage Club kombiniert das Flaggen sammeln mit dem Länder sammeln. Nach Definition der staatenlosen 13-Flaggen-Theorie werden insgesamt 300 Punkte für das Setzen jeder einzelner dieser Flaggen vergeben. Jede Flagge gibt je nach Schwierigkeit unterschiedliche Punkte und ist auf eine unterschiedliche Maximalpunktzahl begrenzt. Schließlich gibt es einen Unterschied ob man eine Domain für 30€ oder eine Staatsbürgerschaft für 300.000€ kauft. Gleichfalls soll aber auch Multimillionären verleidet werden sich groß nach oben zu kaufen. Deshalb liegen die Maximalpunktzahlen pro Flagge im Bereich des Möglichen für jeden globalen Unternehmer und Investor.

Zusätzlich werden 150 Punkte für das Länder sammeln vergeben. Hier wird nicht jedes Land belohnt, sondern die Punktzahl steigt dank zunehmenden Schwierigkeitsgrad in gewissen Länderzahlenspannen. Relevant für den FCHC ist die UN+-Liste von 266 souveränen Gebieten. Für die letzen 15 Länder auf dieser Liste gibt es relativ besonderes viele Punkte um Vielreisende zu belohnen und motivieren die Länder tatsächlich alle abzuklappern.

Genaue Informationen zu den Regeln und Aufnahmebedingungen des Clubs gibt es in diesem Dokument und einer Webseite (sobald sie fertig ist).  Eine Aufnahme ist ab 150 Punkten möglich. Der Club ist als nicht eingetragener Verein in der Schweiz organisiert und freut sich über Dich als Mitglied. Ein jährliches Treffen ist genauso geplant wie der stetige gegenseitige vertrauliche Austausch über die Flaggentheorie.

 

Einen Up-to-Date Ticker meines Länderstandes gibt es übrigens hier:

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